Nach rund hundert Jahren, seit 1975, besitzt unsere Zunft im Gasthof zum Goldenen Sternen wieder eigene Räumlichkeiten. Dank dem damaligen Entgegenkommen der Christoph Merian Stiftung haben wir im ersten Stock unsere Zunftstube, die im Zuge der Renovation des Gasthofes 1993 ebenfalls erneuert worden ist und wo Meister und Vorgesetzte ihre Sitzungen abhalten. Wie das alte Zunfthaus und der grosse Zunftsaal ausgesehen haben, zeigen die an der rechten Wand der Stube angebrachten Kopien von drei kolorierten Zeichnungen, die der seinerzeitige Zunftschreiber J.R. Wölfflin-Mengis vor dem Abbruch des Zunfthauses gemacht hatte.
Der Standort des Zunfthauses ist übrigens auch aus dem daneben hängenden Mähly-Plan der Stadt Basel ersichtlich, den die Vorgesetzten und Alt-Vorgesetzten aus Anlass der Erneuerung der Zunftstube gestiftet haben. Mit der Neugestaltung der Stube wurden auch die neben der Eingangstüre befindliche barocke Supraporte und das darunter hängende Bildnis des Oberstzunftmeisters, Bürgermeisters und Meisters E.E. Zunft zu Gartnern Franz Robert Brunschwyler-Hummel, datierend von ca. 1690 bzw. 1710, fachmännisch restauriert. In den beiden Schaukästen werden die Irtengeschirre der Zunft aufbewahrt, wobei insbesondere auf den prächtigen silbernen Deckelpokal mit bekrönender Figur eines Gärtners aus dem Jahre 1860, den gediegenen Fayencekrug aus dem 18. Jahrhundert und auf die früher als Trinkgefäss verwendete Glasgabel hinzuweisen ist.
Links neben den neu ausgestatteten Schaukästen zeigen vier Stiche, die Berufe der Gärtner der Seiler, der Köche und der Oeler, als Beginn einer Sammlung historischer Darstellungen der Berufe der Gartnern Zunft.
Neben der Eingangstüre zur Zunftstube, im Foyer zum Sternensaal, ist ein aus dem alten Zunfthaus stammender historischer Türsturzstein aus der Mitte des 15. Jahrhunderts in die Wand eingelassen. Im Sternensaal mit der prächtig bemalten gotischen Holzdecke, wird alle zwei Jahre das Zunftessen abgehalten, als traditioneller Anlass, an dem auch die Aufnahme neuer Zunftbrüder erfolgt.
Als weiterer Zunftanlass findet hier jährlich auch das Franzisken - Mähli statt, das auf ein Legat des im Jahre 1690 verstorbenen und auf dem Bild in der Zunftstube verewigten Franz Robert Brunschwyler-Hummel zurückgeht und ursprünglich testamentskonform am Namenstag der Franziska abgehalten wurde. Zusammen mit den alternierend zu den Zunftessen durchgeführten Zunftfahrten sind diese Anlässe Bestandteil der "freiwilligen" Aufgaben der Zunft.